Berichte aus dem Maschinenraum der Konjunkturprognostik – Ein Interview mit Eckhardt Wohlers

Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir – Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) – haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden. Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen). Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.

Zur Person:

Eckhardt Wohlers ist „Senior Research Fellow“ am Hamburger Weltwirtschafts-Institut (HWWI). In Hamburg hat er auch Volkswirtschaftslehre studiert und seine Studien 1977 mit einer Arbeit über die Unternehmensgewinne im Konjunkturverlauf mit dem Doktortitel abgeschlossen. Bereits ab 1971 war an der Vorgänger-Institution des HWWI, dem „Hamburger Weltwirtschaftsarchiv“, tätig. Im Jahr 1995 übernahm er dort die Leitung der Abteilung „Konjunktur“ und damit auch die Federführung im Rahmen der Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute. Diese Funktionen behielt er bei bis zu seinem Wechsel in den Ruhestand im Jahre 2006.

 

Kooperation der Universität Hamburg und der Hochschule Merseburg
Unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg
Hochschule Merseburg
Programmkoordination des DFG-Schwerpunktprogramms 1859 „Erfahrung und Erwartung“

Besonderer Dank an
Sebastian Schöttler (Humboldt Universität zu Berlin) und Claudio Ranft (Universität Hamburg)

Redaktion
Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg)
PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz)
Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg)

Technische Leitung
Sylvia Billing
Thomas Grabmann

Studentisches Produktionsteam der Hochschule Merseburg

Medienkompetenzprojekt „Oral-History – VWL“ gefördert durch Hochschulpaktmittel

Hergestellt im Medienkompetenzzentrum der Hochschule Merseburg am Fachbereich Soziale Arbeit.Medien.Kultur unter der Leitung von Dr. Kai Köhler-Terz

Sendeverantwortung: Jörg Döpke

 

© Hochschule Merseburg 2022

Sendeverantwortung: Jörg Döpke
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